Kundalini Yoga, Katrin Sautter, Tübingen

Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan

Kundalini Yoga wurde im Westen Ende der 60er Jahre bekannt, als Yogi Bhajan, ein indischer Meister des Kundalini Yoga in die USA übersiedelte und dort begann Kundalini Yoga zu unterrichten. Er selbst sah die Übungsreihen (Kriyas), die bewusste Führung des Atems (Pranayama), die Mantren und die Meditationen im Kundalini Yoga immer als Techniken.
Diese Techniken haben zum einen eine rein körperliche Wirkung: Dein Körper wird kräftiger, deine Beweglichkeit steigert sich, deine Muskeln und Faszien werden gedehnt.
Zum anderen haben sie eine Wirkung auf dein Wohlbefinden: Du fühlst dich zufriedener, ausgeglichener und aktiver. Du schaffst eine Verbindung zu dir selbst, zu deiner Seele.


Und so läuft eine Kundalini-Yoga-Stunde ab

Die Stunde beginnt mit Aufwärmübungen, um dich auf die Übungsreihe (Kriya) vorzubereiten. Danach folgt die Einstimmung und dann das Herzstück der Stunde - die Kriya.
Jede Kriya hat ein bestimmtes Thema. Es gibt zum Beispiel Kriyas für das Immunsystem, für das Nervensystem, für das Drüsensystem, für das Herz, die Leber, die Nieren, für die Augen, die Schilddrüse, Kriyas zur Anhebung des Bewusstseins, zum Loslassen von Ängsten, und und und.
Nach der Anspannung folgt die Entspannung im Liegen, die sogenannte lange, tiefe Entspannung.

Die Stunde schließt mit einer Abschlussmeditation und dem darauf folgenden Ausstimmen.


Über Yogi Bhajan (1929 - 2004)

Yogi Bhajan wurde 1929 im damaligen Indien (und heutigen Pakistan) geboren. Seine Familie lebte in der Tradition der Sikhs. Er interessierte sich bereits sehr früh für medizinische Fragen und natürliche Heilweisen und studierte von klein auf Yoga. Im Alter von 16 Jahren wurde er durch seinen Lehrer (Sant Hazar Singh) zum Meister des Kundalini-Yoga erklärt.
1968 wurde er von der Universität Toronto nach Kanada eingeladen, um einen Vortrag über Yoga zu halten. Von dort zog er nach Los Angeles, wo er die 3H-Organisation gründete. Die “3H‘s“ stehen für Happy, Healthy, Holy - glücklich, gesund und heilig. Yogi Bhajan definierte diese “3H‘s“ als Lebensgrundrechte, die durch Kundalini Yoga gefördert werden. Sie entsprechen der yogischen Philosophie der Einheit von Körper, Geist und Seele.

Bis zu seinem Tod im Oktober 2004 reiste Yogi Bhajan um die ganze Welt, um Leherer:innen auszubilden. Heute geben Tausende von Lehrer:innen weltweit die Techniken des Kundalini-Yoga an ihre Schüler weiter.